Bei einem Vergleichskampf des BT Langenargen gegen TV 1860 Bad Windsheim trafen zwei gleichwertige Gegner aufeinander.
Boxen: Nach 15 Kämpfen ziehen Thomas Schuler, Vorsitzender und Trainer des Boxteams Langenargen, und Igor Krotter, Trainer des TV Bad Windsheim, Bilanz. Beide sind sich einig darüber, dass der Vergleichskampf beider Team eine gelungene Veranstaltun g war und die 250 Zuschauer für eine gute Stimmung sorgten. Besonders freute sich Schuler, dass er Langenargens Bürgermeister Achim Krafft und die Amtskollegen der Nachbargemeinden Eriskirch, Markus Spieth, und Meckenbeuren, Andreas Schmid, begrüßen durfte.
Einigkeit herrschte darüber, dass der beste Kampf des Abends der Fight zwischen dem Fränkischen und Süddeutschen Meister, Vladimir Geier, und dem Langenargener Kushtrim Mahmuti war. Im Halbweltergewicht zeigten beide ihren großen Siegeswillen und boxten anfangs auf Augenhöhe. Mahmuti konnte trotz des hohen Tempos immer wieder schlagstarke Treffer landen, die der Franke jedoch ohne große Probleme wegstecken konnte. Erst in der dritten Runde wurde einmal angezählt, was den klaren Sieg für den Langenargener bedeutete. „Ein Wahnsinn, was der für Nehmerqualitäten hat“, sagte Mahmuti, nachdem er als überglücklicher Sieger aus dem Ring gestiegen war. „Immer wenn ich dachte, jetzt hab' ich ihn, stand er wieder da.“
Spektakulär war auch der Kampf zwischen Max Geiger und Hadi Akbarabadi im Mittelgewicht. Hoch-, vielleicht auch etwas übermotivert, stieg der Franke zu seinem Debüt in den Ring und machte mehrfach die Bekanntschaft mit Geigers gefährlicher Rechten. In der zweiten Runde sah Krotter für seinen Schützling keine Chance mehr, den Kampf zu drehen und warf zum Schutz der Gesundheit seines Schützlings das Handtuch. Ein weiteres Mal griff der zweimalige russische Nationalmeister beim Weltergewichtskampf zwischen dem dreifachen Meister Roland Graef und Said Solteyev zum Handtuch. Nachdem Graef von Anfang an zahlreiche Treffer landete, gab die rote Ecke bereits in der ersten Runde den Kampf ab.
Absolut überraschend war der KO-Sieg von Besmir Kqiku, der erst am Samstagmittag aus Kosovo zurückgekommen war. In der zweiten Minute der ersten Runde streckte er sein Gegenüber mit einem gezielten Treffer nieder. „Er ging in den Ring – und siegt“, freute sich Trainer Thomas kopfschüttelnd.
Weniger spektakulär verlief der letzte, alles entscheidende Kampf des Abends. Im Halbschwergewicht trafen der Baden-Württembergischen Vizemeister 2010 Denis Kabasic und der Fränkischen Meister, Dritter der Bayrischen Meisterschaften, Matthias Büchner aufeinander. Beide Faustkämpfer boxten sehr verhalten und abwartend, was das Kampfgericht mit Unentschieden bewertete.
Als einziger Langenargener Athlet musste sich Sadat Kabasic dem erfahrenen Mittelgewichtler Hannes Wölfing geschlagen geben. „Dass Sadat mit der Kondition Probleme hatte, wundert mich nicht“, erklärte Schuler. „Er hat in kürzester Zeit sechs Kilo abgenommen, um sein Gewicht zu bringen. Das kann nicht funktionieren.“
Bis zur Pause konnte die Langenargener Mannschaft nur drei Punkte auf ihrem Konto verbuchen. Robert Lacher gewann zwar seinen Kampf mit einem knappen Punktsieg, zeigte jedoch nicht die gewohnte Leistung. Grund dafür waren wohl seine verschrammten Knie, die er sich bei einem Fahrradunfall am Mittwoch zugezogen hatte. Unterstützt wurde die Staffel vom Bodensee auch vom BC Wangen. Patrick Waibel, Baden-Württembergischer Meister, trug durch sein Unentschieden gegen Jan Faust einen weiteren Punkt für Langenargen bei.
Der Champ Boxing Ravensburg ergänzte zwar die oberschwäbische Mannschaft, konnte allerdings die Mannschaft der Montfortgemeinde nicht gewinnbringend unterstützen.
Außer Wertung boxten Nils Rittinger gegen Arbnor Haziri. Beide Nachwuchsboxer zeigten bei ihrem Debüt, dass sie über ein großes Kämpferherz verfügen und lieferten einen interessanten Kampf ab. Auch Philipp Gessler, der nach mehrjähriger Kampfpause wieder in den Ring stieg, kämpfte gegen Michael Weigand wertungslos.
Die beiden Langenargenerinnen Valmire Mahmuti und Jule Lacher zeigten ebenfalls einen Einlagekampf. Da sie in verschiedenen Gewichtsklassen kämpfen, wurde auch dieser Fight nicht gewertet. „Solche Veranstaltungen sind nur machbar durch die Unterstützung unserer langjährigen Sponsoren“, betonte Thomas Schuler zum Schluss und bedankte sich im selben Atemzug bei Valeri Quade, der ihn tatkräftig im Training unterstütze. „Allein wäre das für mich überhaupt nicht zu bewältigen.“
erschienen im Südkurier